Yin und Yang

In der asiatischen Philosophie wird das Prinzip der Dualität (die 2 Seiten eines jeden Dinges und eines jeden Seins) durch das Konzept von „Yin und Yang“ ausgedrückt.

Yin und Yang

Erklärung von Yin und Yang

Yin und Yang, altchinesisches Symbol des T’ai-chi Tú (Diagramm der höchsten Realität). Es besteht aus einem Kreis mit zwei aneinander geschmiegten schwarzen und weißen Elementen. Sie symbolisieren die beiden Urkräfte allen Seins. Die Aufteilung des Seins in die Kategorien Yin und Yang ist älter als die schriftlichen Aufzeichnungen aus China. Schon frühe Kultgegenstände zeigen die „Symbolik der Polarität und des Wechsels“. Yang repräsentiert das männliche Prinzip und steht für: Hell, stark, schöpferisch, fest, oben (Himmel), Bewegung, klar und rational. Yin ist das weibliche Prinzip und entspricht den Qualitäten: dunkel, schwach, ruhig-kontemplativ, nachgiebig, unten (Erde), Ruhe, kompliziert – intuitiv. Männlich und weiblich, Tag und Nacht sind keine absoluten Gegensätze, vielmehr enthalten beide den Kern des jeweils anderen in sich. Daher enthält die schwarze Fläche des T’ai-chi-Tú-Symbols einen kleinen weißen Kern und die weiße umgekehrt einen schwarzen. Die Yin-Yang-Lehre ist Grundlage der chinesischen Medizin (siehe Akupunktur) und Ernährungslehre. Der Physiker Fritjof Capra wies auf Entsprechungen zwischen dem altchinesischen Symbol und Erkenntnissen der modernen Physik hin.

Komplementäre Polarität:

„Alle Dinge tragen das Yin in sich, das Yang in den Armen“, so steht es im Dao De Jing. Yin und Yang sind zwei einander ergänzende Aspekte, „zwei Seiten“ eines Objektes, eines Vorgangs oder eines Zustandes. Sie haben gegensätzlichen Charakter und bilden doch eine Einheit. Keines der beiden kann für sich allein stehen. Es gibt kein Yin ohne Yang, und es gibt kein Yang ohne Yin – vergleichbar mit der Beziehung zwischen Vorder- und Rückseite. Nie kann es eine Vorderseite für sich alleine geben, genau wie es auch keine Rückseite alleine für sich geben kann. Der Yin- oder Yang-Charakter ist immer relativ, veränderlich und bedingt. Im menschlichen Körper ist oben Yang, unten ist Yin. Vorne ist Yin, hinten ist Yang. Innen ist Yin, außen ist Yang. Dementsprechend ist der Oberkörper Yang im Vergleich zu den Beinen. Der Brustbereich wiederum ist Yang im Vergleich zum Bauchbereich. Die Vorderseite der Brust ist Yin im Vergleich zur Rückseite des Brustbereichs (oberer Rücken), und das Innere ist Yin im Vergleich zur Oberfläche.

Gegenseitige Abhängigkeit (Bedingtheit):

Yin und Yang hängen voneinander ab, bedingen einander. Yin kann ohne Yang nicht sein, und Yang kann ohne Yin nicht existieren. Für ein physiologisches Gleichgewicht und ein optimales Funktionieren unseres Organismus müssen sich Aktivität (Yang) und Ruhe (Yin) die Waage halten. Aktivität alleine, ohne entsprechende Ruhephasen, führt zu Erschöpfung – und damit endet zugleich auch alle Aktivität. Umgekehrt führt Inaktivität ebenfalls zu einem Ungleichgewicht in unserem Körper, zu Unausgeglichenheit und Krankheit.

Gegenseitige Kontrolle:

Yin und Yang kontrollieren sich gegenseitig. Das Yang sorgt dafür, dass das Yin im Organismus nicht übermächtig wird, und umgekehrt sorgt das Yin dafür, dass das Yang „verpflichtet“ wird. Ist das Yin zu schwach, kann das Yang des Organismus nicht mehr ausreichend kontrolliert werden. Die Folgen sind beispielsweise subfiebrige Temperatur, Nachtschweiß, Unruhe und Schlafstörungen (Ein- und Durchschlafstörungen). Ist hingegen das Yang zu schwach, so fehlt dem Organismus die bewegende, dynamisierende Kraft. Das Yin wird nicht mehr ausreichend kontrolliert (bewegt). Inaktivität, Abkühlung des Organismus und Funktionsschwäche sind die Folge.

Gegenseitige Umwandlung:

Yin wandelt sich in Yang, und Yang wandelt sich in Yin. Winter und Sommer, Nacht und Tag gehen ineinander über, folgen einander. Aktivität und Anstrengung führen natürlicherweise zu Ruhe und Erholung. Ruhe und Erholung ihrerseits führen zu Tatendrang und Aktivität. Auf physiologischer Ebene zeigt sich die gegenseitige Umwandlung beispielsweise darin, dass lang anhaltendes Fieber (Yang-Zustand) zu Kälte (Yin) mit kalten Extremitäten und Frösteln führt . Stagnation (Blockade, Yin) hingegen führt in weiterer Folge zu einem „Entzündungsprozess“, zu Hitze (Yang). Die Punkte symbolisieren die Keimung des Yin im Yang und umgekehrt (aus dem Einem erwächst das Andere).

Die 8 Trigramme

Die 8 Trigramme

Die 8 Trigramme aus Yin und Yang

http://de.wikipedia.org/wiki/Acht_Trigramme